Abgesehen von gefährlichen Killergänsen gefällt es auch dem Hund sehr gut hier
Zurück ging es dann relativ flott, auch, weil es so kalt war und man nirgendwo verweilen wollte. Nach einer Übernachtung bei unserem Boot in Vitry kamen wir am Sonntag, den 5. Mai in der Heimat an.
Kurzes Resume
Wir sind insgesamt 10.520 km gefahren und waren dazu 72 Tage auf Achse, haben an 53 Orten übernachtet, mit 20 "Ruhetagen". Macht durchschnittlich 200 km pro Fahrtag oder 150 km pro Reisetag.
Das Auto ist, abgesehen von schrecklichen Geräuschen, ohne Macken und Murren gefahren. Das Internet war selbst in entlegensten Wüstenorten meist besser als im heimischen Garten.
Es war eine tolle Reise, ich würde sie morgen wiederholen. Für mich war es die elfte Tour in dieses Land, die zehnte mit meiner Frau, die fünfte mit unserem uralt Wohnmobil, seit wir in Rente sind.
Das Land ist landschaftlich wunderbar und abwechslungsreich wie immer, allerdings sind die Folgen des Bevölkerungswachstums und der wirtschaftlichen Entwicklung deutlich spürbar. Die Städte wachsen rasant und manche kann man nicht mehr guten Gewissens zum Besuch empfehlen. Esel und Pferdewagen sind selten geworden, die Straßen besser, der Autoverkehr mehr.
Das Land befindet sich im Übergang. Es gibt Einkaufszentren für die Reichen und Blumenläden und Baumschulen für die Gartengestaltung der Villen. Daran war vor 40 Jahren noch nicht zu denken. Da war die Armut allgegenwärtig und man sah den Unterschied nicht so deutlich. Es ist zu befürchten, dass es nicht mehr lange so friedlich bleibt, denn die Gegensätze zwischen arm und reich waren zwar immer schon vorhanden, werden aber allen bewusster. Vor 40 Jahren dauerte die Wartezeit auf ein Ferngespräch von Marokko nach Deutschland auch schon mal 8 Stunden, heute kann man dank Internet augenblicklich mit Videobild chatten. Es gibt kaum einen Marokkaner, der nicht Verwandte in Europa hat, die dort ihr Glück suchen. Die ungerechte Verteilung von Armut und Reichtum ist allen bekannt und Bevölkerung ist dank Fernsehen und Smartphone informierter als noch vor wenigen Jahren. Es sind noch kaum Indizien zu spüren, aber es könnte passieren, dass der allgemeine Unfrieden der Region auch auf dieses Land übergreift.
Der Weg ist das Ziel. Wir hatten keine Eile, ein Privileg. Wir haben uns bei dieser Reise viel Zeit bei der Hinfahrt gelassen. Vor Zeiten dauerte die Fahrt bis zur Fähre 36 Stunden non stop. Diesmal 4 Wochen. Wir haben unterwegs herrliche Plätze gesehen, die einen weiteren Besuch wert wären, auch, wenn die lange Reise nach Marokko einmal zu anstrengend oder der Aufenthalt dort zu gefährlich sein wird.
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