Wir bleiben heute in Tata, ein wenig Aufräumen und sauber machen. Ich wurde kurz vor Sonnenaufgang wach, habe den Hund gegen Widerstände genötigt, auch aufzustehen. Beim Licht des Sonnenaufgangs lassen sich schöne Fotos machen.
Die Kasbah gegenüber auf der anderen Bachseite |
Kann man auf jedem Campingplatz mieten |
Heute morgen ist es noch kühl, so 20 Grad |
Kurz nach Mittag, nach Bremslicht-Reparatur und Bodenputzen, bin ich mit Hund noch einmal losgezogen, jetzt bei 28 Grad, und auf die andere Flussseite gewandert.
Das mit den Flüssen ist hier anders als bei uns: Bei uns wird der Fluss um so größer, je weiter man flussabwärts kommt. Hier ist es umgekehrt. Selbst stattliche Flüsse, die man am Oberlauf sich mit dem Auto nicht zu durchfahren traut, nehmen im Volumen immer mehr ab und enden irgendwo in der Wüste. So auch hier, nur ein Kilometer bachabwärts war der Bach einfach weg.
Das Flusstal ist breit, da passt die Mosel rein. Der Bach ist klein wie das Müggenhausener Fließ |
Die alte Altstadt. Aus Erde bist du gemacht .... Nach hundert Jahren sieht alles so aus wie zuvor |
Am morgigen Dienstag, 9. April, wollen wir nach Foum Zguid, gut 140 km nach Osten.
Die Strecke geht durch eine besonders leere Gegend. Steinwüste wechselt ab mit sandigen Gebieten oder purem Lehm. Es gibt kaum Ortschaften, gelegentlich Zelte von Beduinen, die hier ihre Ziegen weiden lassen, wobei völlig unklar ist, wovon die satt werden.
Grundstücke müssen hier spottbillig sein |
Ein Fluss ohne einen tropfen Wasser hat sich 20 m tief eingeschnitten |
Der Zugang zu diesem Ort führt durch das trockene Tal |
Wo mal Wasser war, ist auch etwas grün. Unten im Flussbett ein Campinggelände. Wehe es regnet. |
Die Zufahrt war so steil, die hätten wir nur bergab geschafft. |
Unterwegs auch seltsam geformte Berge |
Neben der Straße wird eine Mittelspannungsleitung gebaut. Arbeitsschutz wird bei uns überschätzt |
Die ganze Landschaft scheint von Wassermassen geprägt zu sein, aber es ist furztrocken |
Fast schon ein unanständiger Luxus |
Allein um das Grün am Leben zu halten, müssen mehrere Angestellte ganztägig jede einzelne Palme und jedes Blümchen bewässern. Weil am späten Abend noch unerwartet eine Gruppe mit 9 Autos und ca. 30 Leuten angekommen ist, bekommen wir am morgen hier kein Brot mehr.
Mittwoch, 10.4. Wir fahren geduscht, aber ungefrühstückt weiter, besorgen Wasser und Brot und suchen uns einen "gemütlichen" Platz zum frühstücken.
Frühstück im Nirgendwo. Hier ist es total still. Nicht einmal Vögel gibt es . |
Die Straße von Foum Zguid nach Agdz führt bis ca 1400m Höhe über die Berge des Antiatlas. Die Straße, die wir noch in schlimmer Erinnerung hatten, ist durchgängig neu gemacht und sehr gut befahrbar. Die Landschaft wird Richtung Norden geringfügig grüner, trotzdem ist braun noch immer die Grundfarbe.
Irgendwas wird hier in großem Rahmen abgebaut. |
In Agdz gibt es eine riesige Oase. Zwischen den Palmen wir Getreide angebaut.
Während die meisten Städte unter 10.000 Einwohnern hier im Süden eine Abnahme der Bevölkerung verzeichnen, weil die Leute in die Großstädte am Meer oder nördlich des Atlas umsiedeln, wächst die Stadt Agdz seit zwei Jahrzehnten unaufhörlich. In 15 Jahren hat sich die Bevölkerung durch die Landflucht der Berber verdoppelt. Das heißt allerdings nicht, dass hier in der Stadt außer durch Tourismus viel zu arbeiten gäbe und dass die Menschen hier wirklich eine Zukunft finden. Man muss gar nicht genau hinsehen, um zu bemerken: Hier ist die absolute Mehrheit bettelarm.
Was oft so aussieht wie Ruinen, sind tatsächlich bewohnte Häuser. Die traditionell Bauweise mit Lehm und Stroh lässt die Häuser bei jedem Regen ein wenig mehr zerfallen. Allerdings regnet es hier selten, was für die Landwirtschaft auch nicht gut ist. Der Campingplatz bewässert aus einem Brunnen, aus dem eine alte Dieselpumpe des Wasser aus ca 7m Tiefe fördert. Donnerstag, 11. April Bevor wir losführen, habe ich noch ein paar Fotos von der Wohnumgebung des Campingplatz in Agdz gemacht.
Die Fahrt von Agdz nach Quarzazate ist mit knapp 80 km nicht lang. Allerdings ist der Hauptkamm des Antiatlas zu überqueren, und das geht über eine tolle Passstraße, die auf ca. 1600 m Höhe führt.
Die Straße über das Gebirge geh durch eine absolut menschenleere Mondlandschaft ohne jede Vegetation. Von oben kann man in beide Richtungen gut 30 km weit sehen. Die Abgründe rechts und links der Straße, die inzwischen in einem guten Zustand ist, sind beeindruckend.Die Schneebedeckten Berge im Norden sind der Hohe Atlas. Auf einem Foto sieht man ein Marokkanisches Sonnenkraftwerk ähnlich dem, das ich in Sevilla fotografiert habe. Die Sonne scheint in Quarzazate 365 Tage im Jahr, es regnet fast nicht und es ist trotz der Höhenlage von ca. 1100 m sehr warm. Also der absolut geeignete Standort für ein solches Sonnenkraftwerk. (https://de.wikipedia.org/wiki/Kraftwerk_Ouarzazate) Irgendwo beim Abstieg gab es eine Wasserstelle. Leute waren mit dem Auto dorthin gekommen, um ihre Wäsche zu waschen. Weil das Programm erneut zickt und keine Bildunterschriften mehr zulässt, beginne ich besser ein neues Kapitel "Dadesschlucht im südlichen Atlas" |